Archiv-Details
ABGESAGT: Engagement und zivilgesellschaftlicher Zusammenhalt in aktuellen Krisenzeiten
Podiumsdiskussion und Workshops im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus
Veranstaltungsort: Leipzig
DIE VERANSTALTUNG WURDE ABGESAGT.
Die UN-Wochen gegen Rassismus werden bundesweit im Jahr 2023 unter dem Motto “Misch Dich ein” im Zeitraum vom 20. März bis 2. April stattfinden.
DaMOst e.V. wird in diesem Rahmen gemeinsam mit der Tafel-Akademie der Tafel Deutschland am 18. März eine ganztägige Veranstaltung anbieten, mit einer Podiumsdiskussion und vier Workshops rund um Engagement und zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt in den aktuellen Krisenzeiten.
Beschreibung:
In den vergangenen drei Jahren war unsere Aufmerksamkeit in Deutschland besonders auf bestimmte Krisen gerichtet: Kriege und Konflikte u.a. in der Ukraine, Syrien, Äthiopien, Iran, Afghanistan, und die damit verbundene Flucht vieler Menschen sowie die Pandemie, mit ihren Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Leben.
Diese Krisen allein stellen eine enorme Belastung für uns alle dar. Die tägliche Arbeit der Tafeln wäre in dieser Hinsicht ohne die Anpassungsfähigkeit und die unermüdliche Einsatzbereitschaft vieler Ehrenamtlicher nicht zu meistern.
Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung sind ebenfalls seit vielen Jahren mit komplexen Krisensituationen konfrontiert, wobei sie In Deutschland von einer Vielfalt von Benachteiligung betroffen sind. Ihre Resilienz im Umgang mit diesen Krisen wird auf eine harte Probe gestellt. Hier ist DaMOst als Dachverband aktiv, um sie zu stärken, Strukturen aufzubauen und zu vernetzen.
Wie können wir uns gemeinsam mit den oben beschriebenen Herausforderungen auseinandersetzen? Wie können wir voneinander lernen und die verschiedenen Realitäten und Herausforderungen besser verstehen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland wirkungsvoller zu gestalten?
Unsere Präsenzveranstaltung „Engagement und zivilgesellschaftlicher Zusammenhalt in aktuellen Krisenzeiten“ möchte genau diese Fragen beleuchten, Ihnen Raum für Austausch bieten und Wege der Zusammenarbeit eröffnen. Hierzu diskutieren wir gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Migrant*innenorganisationen und den Tafeln. Zusätzlich werden wir uns in vier Workshops mit folgenden Themen befassen:
1. Steigende Armut und soziale Ungleichheit als Herausforderung für unser Engagement
2. Chancen und Herausforderungen für Menschen mit Fluchterfahrungen
3. Empowerment durch community-basierte Beratung – aus Betroffenen Akteure machen
4. Kooperation als Weg zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Die Workshop-Themen
1. Steigende Armut und soziale Ungleichheit als Herausforderung für unser Engagement
In Deutschland leben rund 13,8 Millionen Menschen in Armut – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Großfamilien und Senior:innen sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen.
Ein Leben in Armut hat gravierende Folgen: geringere Bildungschancen, ein höheres Risiko für Krankheiten und Depressionen, Isolation und fehlende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, wie z.B. an Freizeit- und Kulturaktivitäten.
Wie können unsere Organisationen dem Druck durch steigende Armut und soziale Ungleichheit begegnen? Wie gelingt es uns als Ehrenamtlichen armutssensibel zu handeln? Was ist in unserem Engagement möglich, um die Teilhabe von Armutsbetroffenen zu stärken (z.B. konkret von Kindern und Jugendlichen)? Welche erfolgreichen Strategien gibt es bereits, um mit struktureller Armut konstruktiv umzugehen?
2. Chancen und Herausforderungen für Menschen mit Fluchterfahrungen
Neben klassischen Herausforderungen sind Menschen mit Fluchterfahrungen zusätzlichen und besonderen Herausforderungen konfrontiert. Viele sind mit der Erfüllung existenzieller Bedürfnisse beschäftigt bzw. überfordert. Hierzu gehört u.a. der Zugang zu Wohnraum, Arbeit und Bildung. Darüber hinaus stellen soziale Unsicherheiten, Isolation, Abhängigkeitsverhältnisse und lange Aufenthalte in Unterkünften, sowie der Druck, die Familie in den Herkunftsländern materiell zu unterstützen eine große Belastung dar.
Welche Chancen und Herausforderungen bestehen für Geflüchtete? Welche Schwächen müssen reduziert, welche Stärken gefördert werden? Welche Wege und Perspektiven können wir ihnen aufzeigen und welche unserer konkreten Erfahrungen sind für sie wertvoll? Welche Haltungen und Einstellungen sind für ihren erfolgreichen Weg notwendig? Wie können Migrantenorganisationen und Akteure der Tafel sich hier einbringen?
3. Empowerment durch community-basierte Beratung – aus Betroffenen Akteure machen
Vergangene Krisen, wie z.B. die Einwanderung 2015 oder die Corona-Pandemie haben gezeigt, wie ohnehin benachteiligte Milieus in ganz besonderem Maße von ihnen betroffen werden. Häufig ebbten die anfänglich beherzten Versuche der Bewältigung nach einiger Zeit ab und die Betroffenen blieben mehr oder weniger sich selbst überlassen.
Neben Überforderung bei Helfenden und Engagierten, war die Krisenbewältigung vom Mangel an Verständnis für die Situation, die Bedürfnisse und vielfältigen Herausforderungen von Menschen mit Fluchterfahrung gekennzeichnetund aus Milieus mit sozialer Benachteiligung gekennzeichnet. Warum kamen viele ernst- und gutgemeinte Hilfsangebote, die mit viel Engagement und großen Anstrengungen umgesetzt wurden, nicht an oder entpuppten sich als wirkungslos? In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit dieser Frage als Grundvoraussetzung des Gelingens. Ziel ist u.a. Communiy-basierte Beratung als Angebot Betroffenen und Engagierten vorzustellen, wie sich aktiv und nachhaltig gegen Rassismus und andere Diskriminierungsformen engagiert werden kann. Unterstützung und Hilfe in Zukunft gemeinsam mit Betroffenen auf ihre Bedürfnisse und unter Berücksichtigung ihrer Herausforderungen zu gestalten und sie darin zu stärken aktiv mitzuwirken.
4. Kooperation als Weg zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Sich ehrenamtlich zu engagieren bietet viele Möglichkeiten und jedes Engagement verfolgt dabei seine eigenen Ziele: Sei es bei den Tafeln, die Lebensmittel retten und damit Menschen helfen, oder bei Migrant:innenorganisationen, deren Arbeit sich an die Bedürfnisse von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung richtet.
Was häufig zu kurz kommt, ist der gegenseitige Austausch von Wissen, das von- und miteinander Lernen, um bewerte Fähigkeiten und Kenntnisse, sowie neue Strategien und Ansätze gemeinsam zu entwickeln.
Daher wollen wir in diesem Workshop gemeinsam mit euch zu folgenden Fragen diskutieren: Welche Vorteile ergeben sich aus der Zusammenarbeit zwischen unsren Organisationen und welche gemeinsamen Ziele können verfolgt werden? Was benötigt eine erfolgreiche Kooperation und welche Herausforderungen gibt es in der Zusammenarbeit?“
Anmeldung
Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Anmeldung bitte per E-Mail bis 28.02.23 an: anmeldung.iwgr[at]damost.de
Bitte teilen Sie uns folgende Informationen zur Anmeldung mit:
• Name, Alter, E-Mal-Adresse, Organisaton/ Landesverband
• An welchen Workshop wollen Sie teilnehmen? (Nennen Sie bitte zwei Präferenzen)
• ggfs. Ernährungspräferenzen (vegan, vegetarisch), Allergien
• ggfs. Erwartungen und Wünsche für die Veranstaltung
Teilnahme und Verpflegung sind kostenlos.
DIE VERANSTALTUNG WURDE ABGESAGT.
KONTAKT: anmeldung.iwgr[at]damost.de