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DaMOst

Ein Projekt für UNS von UNS - Für Empowerment und Rassismuskritik in den ostdeutschen Bundesländern

Projektlaufzeit: 01.06.2023 bis 30.06.2024

Unsere aktuelle Lebensrealität

In einer weißen Dominanzgesellschaft sind das Leben und die damit verbundenen Realitäten von Black and Brown People/BIPoC* untrennbar verwoben mit strukturellem Rassismus, Vorurteilen und Ungleichheit.
Die Erfahrung von Mikroaggressionen, Stereotypisierung und Diskriminierung ist ein alltäglicher Teil des Lebens vieler Black and Brown People/BIPoC*. Dies kann zu psychischem Stress, Identitätskonflikten und einem Gefühl der Entfremdung führen. Bildungseinrichtungen und Arbeitswelten sind oft von institutionellem Rassismus durchzogen, der Chancenungleichheit verstärkt.

Für viele Aspekte der Lebensrealitäten und Erfahrungen von Black and Brown People/BIPoC* ist die weiße Mehrheitsgesellschaft kaum oder nur unzureichend sensibilisiert. Ebenso treibt die zunehmende Radikalisierung in Ostdeutschland Prozesse voran, die das (Über-)Leben von Black and Brown People/BIPoC* erschwert und unsicherer macht. Hier setzt das Projekt an.

Was bisher geschah

Nach zwei erfolgreichen Projektphasen von EmpARDIO - Empowerment gegen (Alltags-) Rassismus und Diskriminierung in Ostdeutschland mit zahlreichen Empowerment-Workshops und Antirassismus-Multiplikator*innen-Weiterbildungen erkannten wir den anhaltenden Bedarf für intersektionale Empowerment-Workshops. Die Teilnehmer*innen betonten die Wichtigkeit, dass Rassismuserfahrene diese Workshops leiten, aber das Finden qualifizierter Referent*innen mit Ostdeutschland-Bezug gestaltet sich oft schwierig.

Unser Ziel ist es, Black and Brown People/BIPoC* in und aus Ostdeutschland speziell für den ostdeutschen Kontext in der Bildungsarbeit zu stärken. Dies ist entscheidend, da ostdeutsche Black and Brown People/BIPoC* einzigartigen Herausforderungen gegenüberstehen und eine bessere Repräsentation in einschlägigen Institutionen benötigen.


Über uns

we*frame ist ein Projekt, das sich für Empowerment, Rassismuskritik und Chancengerechtigkeit von und für Black and Brown People/BIPoC* in den ostdeutschen Bundesländern einsetzt. Unsere Mission ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der Black and Brown People/BIPoC* ihre Stimmen erheben, (ver-)lernen, lehren und wachsen können.


Unsere Vision

Wir streben nach einer pluralistischen Gesellschaft, in der diverse und marginalisierte Stimmen gehört und jede Erfahrung geschätzt und unsere Unterschiedlichkeit als Stärke angesehen wird. Unsere Vision ist es, eine Zukunft zu gestalten, in der rassifizierte Menschen sich über ihre eigenen Realitäten und Erfahrungen ermächtigen können, und in der Chancengerechtigkeit und Empowerment für alle real sind.


Unsere Ziele

Ziel ist die Weiterbildung von Black & Brown/BIPoC*-Trainer*innen in Ostdeutschland im Bereich der Antirassismus- und Empowerment-Arbeit, um andere von Rassismus betroffene Personen zu stärken und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Unsere Zielsetzung ist die Sichtbarmachung von Rassismus und anderen Diskriminierungsformen. Dabei möchten wir die ostdeutsche / DDR-Migrationsgeschichte herausstellen und ihre Bedeutung für die heutigen Realitäten und Erfahrungen hervorheben.

Unsere Arbeit berücksichtigt die vielschichtige Intersektionalität dieser Themen, um eine ganzheitliche Perspektive zu gewährleisten.
Außerdem möchten wir die Empowerment-Möglichkeiten unserer Zielgruppe maximieren, um ihre Handlungsfähigkeit zu stärken.
Des Weiteren verfolgen wir das Ziel, Multiplikator*innen im Kontext von Antirassismus/Rassismuskritik & Empowerment umfassend weiterzubilden und zu vernetzen.
Wir setzen uns dafür ein, ein starkes Netzwerk von Akteur*innen aus dem Antirassismus-Bereich in Ostdeutschland zu schaffen.

Was wir tun

Das Herzstück der aktuellen Projektlaufzeit und unsere erste Mission ist eine Qualifizierungsreihe für angehende Black and Brown/BIPoC*-Trainer*innen der Erwachsenenbildung im Bereich Rassismuskritik und Empowerment.
In dieser Qualifizierung vermitteln wir solides Basiswissen zu verschiedenen Formen der Diskriminierung und Rassismus und tauchen tiefer in verschiedene Themen ein. Wir fördern die Vernetzung und den Austausch zwischen Black & Brown People/BIPoC * in Ostdeutschland und schaffen Räume für Reflexion und (Ver-)Lernen, um rassifizierte und migrantisierte Personen zu stärken und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.


Wen wir ansprechen

Unabhängig davon, ob Menschen in MSOs vernetzt sind oder nicht, handelt es sich bei der Zielgruppe der Qualifizierungsreihe um Black and Brown People/BIPoC* mit eigener und/oder familiärer Migrationsbiografie in den ostdeutschen Bundesländern, die Rassismuserfahrungen in Deutschland machen.


Unsere Inhalte

Die Weiterbildung konzentriert sich auf Themen wie Intersektionalität, Grundlagen rassismuskritischer Bildungsarbeit, Empowerment & Powersharing, Gestaltung von Bildungsangeboten und die kritische Reflexion der eigenen Rolle als Trainer*in in der rassismuskritischen Bildungsarbeit.
Was uns antreibt: Wir sind angetrieben von der Überzeugung, dass Bildung und Wissen transformative Kräfte sind. Unsere Trainer*innen sind erfahrene Expert*innen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen, um andere zu empowern und die rassismuskritische Bildungsarbeit zu stärken.
Komm mit uns: Wir laden alle Black and Brown People/BIPoC* in den ostdeutschen Bundesländern ein, sich uns anzuschließen. Wir sind gemeinsam stärker und können die Veränderung herbeiführen, die wir uns wünschen.

Qualifizierungsreihe – für UNS von UNS

Die Qualifizierungsreihe ist eine Weiterbildung für angehende Black and Brown/BIPoC*-Trainer*innen der Erwachsenenbildung mit Fokus auf Rassismuskritik und Empowerment.

Organisiert wird diese Weiterbildung von we*frame -resist.act.empower-, einem Projekt von DaMOst e.V., gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

Ziel dieser Qualifizierung ist die Vermittlung soliden Basiswissens zu unterschiedlichen Diskriminierungsformen sowie die vertiefte Auseinandersetzung mit Rassismus, eine ostdeutschlandweite Vernetzung, Austausch und nicht zuletzt die Etablierung gemeinsamer Reflexions- und (Ver-)Lernräume.

Inhaltlicher Gegenstand der Weiterbildung ist die Auseinandersetzung mit Themen wie Intersektionalität, Grundlagen rassismuskritischer Bildungsarbeit, Empowerment & Powersharing, Gestaltung von Bildungsangeboten und die Reflexion der eigenen Rolle als Trainer*in in der rassismuskritischen Bildungsarbeit.

Themen & Termine

Modul 1            Intersektionalität                                                           16.-18.11.2023
Ely Almeida & Thanushiya Balan

Modul 2            Grundlagen der rassismuskritischen Bildungsarbeit        14.-16.12.2023
Adama Ouattara & Ely Almeida

Modul 3            Empowerment & Powersharing                                     15.-17.02.2023
Laura Schrader & Senja Katharina Brütting

Modul 4            Konzeption & Gestaltung von Bildungsangeboten           14.-16.03.2024
Carina Flores & Ely Almeida                        

Modul 5            Trainer*innenrolle & Reflexion                                       25.-27.04.2024
Adama Outtara & Ely Almeida   

Die Module finden in Magdeburg statt. Sollten keine Veranstaltung in Präsenz möglich sein (z.B. coronabedingte Bestimmungen), werden die Module online/digital via Zoom durchgeführt.

Bei erfolgreicher Teilnahme schließt die Qualifizierung mit einem Zertifikat ab.    


Trainer*innen

Die Qualifizierungsreihe wird von Ely Almeida mit wechselnden Trainer*innen im Tandem geleitet. Alle Trainer*innen sind in der rassismus-/diskriminierungskritischen Bildungsarbeit tätig.

Ely Almeida (Pronomen: sie/ihr) – Schwarze cis-Frau, Pädagogin, Trainerin im Kontext Diskriminierungskritik und Empowerment, berät und unterstützt als systemische Organisationsentwicklerin Einzelpersonen & Organisationen in diskriminierungskritischen Transformations- und Befreiungsprozessen. In der Prozessbegleitung/Organisationsentwicklung verbindet sie den diskriminierungskritischen und den systemischen Ansatz. Verinnerlichte Unterdrückung und diskriminierendes Wissen zu verlernen ist ein stetiger Prozess für Ely Almeida.

Thanushiya/Thanu Balan (Pronomen: sie/ihr) – postmigrantische, dark skinned Eelam Tamilin aus einer Arbeiter*innenfamilie mit familiärer Fluchtgeschichte, Akademikerin. Thanushiya Balan legt besonderen Wert auf die Auseinandersetzung mit der genozidalen Vergangenheit, Victimhood, intersektionalem Feminismus und Erinnerungskultur. Die Komplexität der eigenen Marginalisierung – geprägt von gender, class und race – hat Thanus Verständnis für die tiefgreifenden Verflechtungen dieser Faktoren erweitert. Thanu engagiert sich für sozialen Wandel mit klarem Fokus auf Antirassismus und Intersektionalität.

Adama Ouattara (Pronomen: er/ihm) – Schwarzer (dark skinned) cis-Mann mit eigenen Flucht-/Migrationserfahrungen, B.A. Interkulturelle Bildung & Beratung, Trainer im Kontext Rassismus und Diskriminierungskritik sowie Berufsorientierung im Kontext Flucht, Asyl und Migrationsberatung.

Laura Schrader (Pronomen: sie/ihr) – Schwarze (lighter skinned) Frau mit biografischen
Bezügen zur ehemaligen DDR, Tochter einer weißen Arbeiterin & eines afrokubanischen Arbeiters, ist in Ostdeutschland aufgewachsen. Sie hat eine akademische Ausbildung u.a. im Bereich Journalismus und Neue Medien. Schwerpunkt ihrer Empowermentarbeit mit Menschen, die Rassismus erfahren, sind kreative Schreibmethoden, mit denen der eigene Lebensweg reflektiert und auch Heilungsprozesse begleitet werden können.

Senja Katharina Brütting (Pronomen: Senja) – 2. Generation der indonesischen Diaspora, mixed race, in Deutschland geboren und aufgewachsen, Arbeiter*innenkind, gender-& queerquestioning, nicht behindert, keine Kinder. Senja ist studierte Sozialarbeiter*in und freiberufliche Bildungsreferent*in zu dem Thema rassismuskritisches Empowerment durch Bewegung, Healing und Embodiment. Als Tänzer*in und Tanzpädagog*in ist Senja Teil von verschiedenen Projekten und Performancekollektiven, die sich mit Widerstandspraktiken, Sichtbarkeit und Dekolonialisierung künstlerisch beschäftigen.

Carina Flores (Pronomen sie/ihr oder keins) – von Emotionen getragene Women of Color, überlebende Akademikerin, Bildungsaktivistin und freiberufliche Trainerin in der politischen Bildung, zu transformativem Lernen & Antidiskriminierung und in der rassismuskritischen Organisationsberatung. Bezugspunkte ihres Bildungsansatzes sind antirassistische, feministische und dekoloniale Perspektiven. Carina Flores spricht sich für die Gleichzeitigkeit einer radikalen Gesellschaftskritik und Menschenliebe aus.


*BIPoC = Black, Indigenous & People of Color – Menschen, die von der weißen Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß angesehen und gelesen werden.


Kontakt
we*frame – resist.act.empower.
Ein Projekt von:
Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst e.V.)

Landsberger Str. 1
06112 Halle/Saale