(Post-)Migrantischer Jugendpreis
Seit 2022 vergibt DaMOst den (Post-)Migrantischen Jugendpreis an Einzelpersonen oder Kollektive, die sich in Ostdeutschland politisch engagieren und deren Projekte das Ziel haben, (post-)migrantische Perspektiven zu präsentieren, diese sichtbar zu machen und/oder junge Migrant*innen und Bi_PoC zu empowern.
Wir vergeben hierfür insgesamt 2000 Euro, womit wir (post-)migrantische Perspektiven finanziell unterstützen wollen. Unser Anliegen ist es, eure Arbeit sichtbar zu machen und den wichtigen Mehrwert eurer Arbeit für die Gesellschaft sichtbar zu machen und herauszustellen.
Wir möchten einen Beitrag leisten, dass auch in schwierigen und unsicheren Zeiten ehrenamtliches Engagement in einem Projekt beständig bleibt, honoriert und unterstützt wird.
Die Gewinner*innen des (Post-)migrantischen Jugendpreises 2024
Im Rahmen der Jugendtagung "Postmigrantische Jugend bewegt den Osten" wurden am 21.09.2024 drei Initiativen bzw. Einzelpersonen mit dem Jugendpreis 2024 ausgezeichnet. Aus den Kollektiven und Einzelpersonen, die sich für den Preis beworben hatten, konnte die Jugendjury 3 Gewinner*innen ermitteln.
Den ersten Platz, der mit 1.000 Euro dotiert ist, erhielt Kim. Kim engagiert sich in Erfurt bei Jugendliche ohne Grenzen Thüringen und schafft darüber hinaus viele vollkommen neue Veranstaltungsformate wie Bipocular, die BI_PoC in der Musik- und Veranstaltungsszene in den Mittelpunkt rücken oder jährlich wiederkehrende Veranstaltungen zum Tag gegen Rassismus, die Kunst, Kultur und Politik vereinen und Räume für einen inspirierenden, kraftvollen Aktivismus schaffen. Den zweiten Platz machte Omar Alkadamani. Mit schier unendlicher Kraft setzt Omar sich dafür ein, die Stimmen (post-)migrantischer junger Menschen in Leipzig sichtbar zu machen. Dabei setzt er Projekte gegen die diskriminierenden Bezahlkarten um, organisiert Wahl-Buddy Systeme für Menschen ohne Stimmrecht und ist nebenbei noch Mitglied des Jugendamtes der Stadt. Den dritten Platz machte Immigrants Network Hoyerswerda. Die Gruppe besteht aus zahlreichen jungen und auch älteren ehrenamtlich Engagierten, die Geflüchtete in Hoyerswerda beim Ankommen, der Job- und Wohnungssuche unterstützen, Sprachkurse und Begegnungscafés organisieren und insgesamt immer wieder Orte der Solidarität und des Austausches in Hoyerswerda schaffen.
Wir wünschen allen Bewerber*innen des (Post-)Migrantischen Jugendpreises 2024 weiterhin viel Kraft und Energie bei ihren bewundernswerten Projekten!
Die Mitglieder der Jugendjury 2024
Dalia - Brandenburg
Dalia Ruth Coulabaly, 28 Jahre alt, widmet sich leidenschaftlich der Unterstützung von Gelfüchteten und Migrant*innen. Ihre Arbeit bei der Organisation Caguintua e.V. ist ein zentraler Teil ihres Engagements. Doch sie geht noch weiter: Als Moderatorin von Refugee Radio Potsdam trägt sie dazu bei, denen eine Stimme zu geben, die sonst kaum gehört werden.
Dalias Überzeugung nach wird der Dialog über Geflüchtete oft einseitig geführt – es wird viel über sie, aber selten mit ihnen gesprochen. In ihrer Radiosendung brechen sie dieses Muster und bieten einen direkten Kommunikationsweg, der es Geflüchteten und Migrant*innen ermöglicht, ihre persönlichen Erfahrungen, Herausforderungen und Hoffnungen zu teilen. Ihr Ziel bei Caguintua e.V. und im Radio ist es, die Wahrnehmung zu verändern und das gegenseitige Verständnis zwischen verschiedenen Gemeinschaften zu stärken. Dabei glaubt sie an die Kraft der Kommunikation und daran, dass jede*r eine Stimme verdient. Das ist der Antrieb für Dalias Arbeit und Engagement.
Jada – Mecklenburg-Vorpommern
Jada Ladu ist 23 Jahre alt, 2019 aus Kenia nach Greifswald gezogen und studiert hier Politik- und Kommunikationswissenschaft. In den letzten Jahren hat sich Jada unter anderem im AStA Referat für Internationales und Antirassismus, im Migrantenbeirat der Stadt Greifswald und als Senator der Universität engagiert. Insbesondere das Thema (Anti-)Rassismus bewegt ihn und er versucht u.a. durch das Öffentlichmachen seiner eigenen Erfahrungen zum Thema zu sensibilisieren, für Zivilcourage zu werben und Schwarzen Menschen eine Stimme zu geben. Politisch engagiert sich Jada außerdem bei den Jusos.
Jackie - Sachsen
Jackie Vu ist 21 Jahre alt und in Erfurt geboren und aufgewachsen. Für seine derzeitige Ausbildung hat er seine Heimatstadt verlassen, um eine Ausbildung als Erzieher anfangen zu können. Jackie war auch das letzte Jahr bei der Jugendjury dabei und freut sich erneut daran teilzunehmen. Themen wie Gleichberechtigung, Menschenrechte und Umweltschutz haben ihn schon immer interessiert. Deshalb hofft er, durch die Teilnahme an der Jugendjury größere Aufmerksamkeit auf derzeitige gesellschaftliche Probleme zu lenken und für eine bessere Zukunft beitragen zu können. Er ist genauso gespannt darauf, neue Menschen kennenzulernen und deren kreativen Ideen und Projekte eigenhändig zu sehen.
Nagham – Sachsen-Anhalt
Nagham Barade ist 17 Jahre alt, in Syrien geboren und ungefähr seit sieben Jahren in Deutschland. Sie engagiert sich im Jugendforum Mansfeld-Südharz und gibt ehrenamtlich Nachhilfe in den Schulfächern Deutsch und Mathematik für Grundschulkinder. Außerdem begleitet Nagham in ihrer Freizeit Menschen als Übersetzerin.
Muntazar - Thüringen
Muntazar Al-Jassani stammt aus dem Irak. Nach dem Realschulabschluss hat er eine Ausbildung als Kinderpfleger abgeschlossen und arbeitet derzeit in einem Kindergarten in Erfurt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert er sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit bei der Naturfreundejugend Erfurt und den Falken Erfurt. Außerdem ist er als Judo-Trainer und Kampfrichter aktiv und Teil der Filminitiative "Don't Stop Motion", die sich mit Flucht, Migration und Rassismus beschäftigt. Muntazar setzt sich auch für die Menschenrechte ein.
Gewinner*innen des (Post-)Migrantischen Jugendpreises 2023
Im Rahmen der DaMOst-Jahreskonferenz wurden am 21. Oktober 2023 drei engagierte Initiativen ausgezeichnet. Aus den Kollektiven und Einzelpersonen, die sich für den Preis beworben hatten, konnte die Jugendjury 3 Gewinner*innen ermitteln.
Den ersten Platz, der mit 1.000 Euro dotiert ist, erhielt Zeugen der Flucht e.V., die mit ihrem Engagement in der antirassistischen Bildungsarbeit an Schulen und anderen Bildungsorten zum Thema Flucht aufklären. Den zweiten Platz machte die transkulturelle Migrant*innenorganisation Salam e.V. aus dem Leipziger Osten, die mit ihrer Begegnungsstätte Menschen unterschiedlichster Perspektiven zusammenbringen. Den dritten Platz erhielt die Hallenser Organisation Scout Spirit, die in ihren Ageboten einen Fokus auf Erfahrungsaustausch, Selbstwirksamkeit und Weiterentwicklung legen. Wir wünschen allen Bewerber*innen des (Post-)Migrantischen Jugendpreises 2023 weiterhin viel Kraft und Energie bei ihren bewundernswerten Projekten!
Die Mitglieder der Jugendjury 2023
Sara - BrandenburgSara Taktak ist 23 Jahre alt. Sara studiert Pharmazie und engagiert sich seit der Schulzeit für soziale Themen. So arbeitet Sara ehrenamtlich mit Menschen mit Migrationsgeschichte, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen. 2020 wurde Sara von der Stadt Cottbus für die ehrenamtliche Arbeit mit dem Leimöl-Integrationspreis ausgezeichnet. |
Mariana – Mecklenburg-VorpommernMariana Yaremchyshyna ist Ukrainerin, ehrenamtlich Engagierte, Aktivistin und Künstlerin, die seit einigen Jahren in Deutschland lebt. Mariana interessiert sich für Themen wie Tierrechte, Menschenrechte und Umweltschutz. Als Kulturschaffende, Dolmetscherin, Organisatorin von Mahnwachen, Aktionen sowie Veranstaltungen, Mitglied des Migrantenbeirates und der Partei “Mensch Umwelt Tierschutz” ist sie in Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern aktiv. |
Jackie - SachsenJackie Vu ist 20 Jahre alt und in Erfurt geboren. Für das Studium der Ethik auf Grundschullehramt ist Jackie an die Universität Leipzig gegangen. Außerhalb des Studiums übernimmt Jackie eine Pat*innenschaft, bei der ein Kind bei Schulaufgaben unterstützt wird. Themen wie soziale Gerechtigkeit und Politik interessieren Jackie schon seit langem. |
Abdullatif – Sachsen-AnhaltAbdullatif Dabbas ist 27 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Aleppo, Syrien. Seit dem Juni 2023 arbeitet Abdullatif als Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst Kinderschutz. Neben der beruflichen Tätigkeit arbeitet Abdullatif ehrenamtlich in Migrantenorganisationen in Halle (Saale). Im Jahr 2019 wurde Abdullatif mit dem Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. |
Oumar - ThüringenOumar Diallo ist 21 Jahre alt und in Guinea geboren. Oumar hat das Abitur absolviert und wird demnächst mit dem Studium beginnen. Neben dem Engagement in der außerschulischen Bildungsarbeit ist Oumar politisch aktiv. Oumar setzt sich durch ehrenamtliche Arbeit für Themen wie Anti-Diskriminierung, Anti-Rassismus, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ein. |
Es gibt auch einen Radiobeitrag über den Preis. Hört ihn euch hier an (Radio F.R.E.I.) >>>
Gewinner*innen des (Post-)Migrantischen Jugendpreises 2022
Das Zentrum für europäische und orientalische Kultur/ ZEOK e.V. Der Verein mit Sitz in Leipzig setzt sich aus unterschiedlichen Projekten zusammen, die sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene, zu verschiedenen Bereichen arbeiten. Eine Initiative, die sich im Verein ZEOK e.V. engagiert, bekam den Preis für die Sichtbarmachung der illegalen und völkerrechtswidrigen Aktivitäten und Ausbeutungen in der Westsahara, Togo, Indonesien und anderen Ländern, die von großen deutschen Unternehmen verübt wurden. Darüber hinaus arbeitet die Initiative an Projekten, die zum Empowerment muslimischer Frauen und der politischen, dekolonialen Bildung in Deutschland beitragen.
Das Geflüchteten Netzwerk Cottbus e.V. ist ein eigenständiges und selbstorganisiertes Netzwerk, das sich für die Angelegenheiten von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte in Cottbus und Umgebung einsetzt. Das Ziel ist es, Geflüchteten den Zugang zum gesellschaftlichen Leben, zu Kultur, Sport, Bildung und zum Arbeitsmarkt zu erleichtern und ihnen zu helfen, bessere Lebensbedingungen für sich zu schaffen. Alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, ihre Interessen und Bedürfnisse aus der eigenen Perspektive selbst an die entsprechenden Stellen der Stadt zu kommunizieren. Neben Demos, Kundgebungen und anderen Aktionen, um die politischen Stimmen von Geflüchteten in der Öffentlichkeit zu verbreiten, organisiert der Verein auch Seminare, Workshops, Kurse und Vorträge sowie Exkursionen und Sportveranstaltungen. Weitere Infos zum Verein >>>
Migrantifa Weimar hat sich zum Ziel gesetzt, als Gruppe einen Raum zu schaffen, in dem sie Kraft für den kollektiven Kampf gegen Rassismus, Faschismus, (Neo-)Kolonialismus und Polizeigewalt gewinnen. Darüber hinaus soll die Gruppe als Saferspace und Vernetzungsraum für unterschiedliche Initiativen dienen. Dies macht sie in Form von politischer Bildungsarbeit, zum Beispiel mit Veranstaltungen in Form von Vorträgen, Workshops, Kundgebungen, Demonstrationen und Festen. Weitere Informationen zu den aktuellen und letzten Veranstaltungen hier >>>
Die Mitglieder der Jugendjury 2022
Sara - Brandenburg
Mein Name ist Sara Taktak und ich bin 22 Jahre jung. Ich studiere Pharmazie, befinde mich momentan im 4. Semester und engagiere mich seit meiner Schulzeit in sozialen Bereich. Zudem arbeite ich ehrenamtlich mit Menschen mit Migrationshintergrund, vor allem mit Kindern und Jugendlichen. 2020 wurde ich durch die Stadt Cottbus für meine ehrenamtliche Tätigkeit mit dem Leinöl-Integrationspreis ausgezeichnet. Ich bin sehr glücklich darüber, ein Mitglied in der Jugendjury zu sein.
Ich freue mich einerseits besonders auf die (post)migrantischen Intitiativen, andererseits möchte ich hierdurch neue Erfahrungen sammeln. Mit großer Freude erwarte ich eure Bewerbungen.
Alejandro - Mecklenburg-Vorpommern
Ich heiße Alejandro und komme ursprünglich aus Lateinamerika. Ich interessiere mich für politische und ökologische Themen und bin in vielen Projekten ehrenamtlich unterwegs. In meiner ehrenamtlichen Arbeit durfte ich viele tolle Menschen kennenlernen und freue mich daher auch auf eure Bewerbungen!
Ramla – Sachsen
Hallo liebe Bewerber*innen,
Ich bin Ramla und wohne in Sachsen. Ich engagiere mich hauptsächlich in umweltaktivistischen und antirassistischen Bereichen. Ich freue mich eure Bewerbungen entgegen zu nehmen.
Abdullatif – Sachsen-Anhalt
Ich heiße Abdullatif Dabbas, bin 26 Jahre alt und komme ursprünglich aus Aleppo in Syrien. Neben meinem Studium im Fachbereich der sozialen Arbeit, bin ich ehrenamtlich sowohl bei Migrant*innenorganisationen in Halle, als auch bei dem Landrat Merseburg als Integrationslotse tätig. Durch meine Einsatzbereitschaft und mein besonderes individuelles Engagement wurde ich im Jahr 2019 für den Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt nominiert und durfte diesen anschließend dankend entgegen nehmen. Ich freue mich sehr darüber, ein Teil dieser Jury sein zu dürfen und ermutige jede und jeden sich bei uns zu bewerben. In allen von uns steckt etwas Besonderes und Gutes.
Sultana - Thüringen
Ich bin Sultana Sediqi, Aktivistin, 18 Jahre alt und komme ursprünglich aus Afghanistan. In Deutschland mache ich neben dem Abitur politische Arbeit, um die Themen, die mir am Herzen liegen hörbar und sichtbar zu machen. Mit meinem ehrenamtlichen Engagement setze ich mich für Menschen mit Migrationsgeschichte, mehr Zusammenhalt, Solidarität und Vielfalt ein. Ich bin Mitbegründerin von „Jugendliche ohne Grenzen“ in Thüringen, Vorstand des Vereins „Afghanisches Zentrum“, sowie Teil von vielen anderweitigen Projekten, die eine offene, tolerante und gerechte Welt anstreben. Ich bin überzeugt, dass junge, (Post-)Migrantische Erfahrungen und Perspektiven in Deutschland mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung verdienen. So freue ich mich als Mitglied der Jugendjurys Teil dieses Projekts zu sein, um insbesondere junge Menschen zu bestärken, ihr Potential zu nutzen und sich zu verwirklichen! Ich bin gespannt auf eure Ideen und Visionen!