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Maha Gabes

Spuren ins Heute

Maha Gabes gibt Stadtführungen in Fürstenwalde. Entlang von Stolpersteinen führt sie Schulklassen in die Geschichte der Vernichtung jüdischen Lebens ein – und schlägt dabei Brücken in die Gegenwart.

رحلة تاريخية في أرصفة الماضي

مها جبس تقدم جولات سياحيه إرشادية في مدينة فورستينفالده. على محاذاة شتولبرشتاين   أو حجارة العثرات او اللوحات التذكاريه، تقوم بارشاد فصول مدرسية عن تاريخ تدمير الحياة اليهودية - وبهذا فهي تبني جسور بين الماضي والحاضر.

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Ihre erste Stadtführung durch Fürstenwalde hat Maha Gabes mit nur 13 Jahren gegeben. Das ist inzwischen zwei Jahre her. Sie erzählte Schüler*innen die Geschichte des Holocaust anhand der Spuren im Stadtbild, die nicht selten aus der alltäglichen Wahrnehmung verschwinden, weil über sie hinweggegangen wird. Mittlerweile ist aus ihrem Engagement ein dauerhaftes politisches Interesse am Thema Antisemitismus und seinen Folgen geworden. „In Brandenburg gibt es über 1000 Stolpersteine“, weiß sie. „Viele auch in Fürstenwalde.“

قامت مها جبس بأول جولة لها في مدينة فورستينفالده عندما كان عمرها 13 عامًا فقط. كان ذلك قبل عامين من الاَن. حينها كانت تروي تاريخ الهولوكوست (المحرقة اليهودية) للتلاميذ والتلميذات استناداَ بالاَثار الموجودة في صورة المدينة، والتي غالباً ما تختفي من الادراك اليومي عندما يتم تجاهلها. مع الوقت تحولت مساهمتها الي اهتمام سياسي دائم بموضوع معاداة السامية وعواقبه. وتقول: هناك أكثر من 1000 حجارة العثرات التذكارية في ولاية براندنبورج، الكثير منها يوجد أيضا في فورستنفالده..

Maha ist in Dortmund geboren, lebte in Berlin, verbrachte ihre Grundschulzeit auf einer internationalen Schule in Ägypten – und zog mit ihrer Familie schließlich nach Fürstenwalde. Immer in Bewegung. Die Stadt an der Spree hat typischen Kleinstadt-Charme: ein historisches Stadtzentrum mit gepflastertem Marktplatz und Dom, Gründerzeitvillen und Plattenbauten außerhalb, Kastanienparks. Vierzig Minuten braucht die S-Bahn von hier aus in die Landeshauptstadt. Zur Feierabendzeit strömen Menschen aus dem Bahnhof, Veranstaltungsplakate künden von der Sommersaison in der Ferienregion. „Fürstenwalde wird in den kommenden Jahren wachsen“, prognostiziert Maha. „Tesla ist nicht weit entfernt. Kleine Projekte werden hier später noch eine größere Rolle spielen.“
Sie sagt das nicht nur im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch auf die kulturelle. Dazu gehört für sie, der Geschichte der Vernichtung durch die Nationalsozialist*innen zu gedenken, um in der Gegenwart nicht zu vergessen. Der jüdische Friedhof und die Synagoge in Fürstenwalde fielen der Reichspogromnacht zum Opfer, 1943 wurde in der Lindenstraße 31 ein erstes Außenlager des KZ Buchenwald errichtet. Im jetzigen Kulturhaus, dem Fürstenwalder Hof an der Gartenstraße 41, wurden politische Gegner*innen inhaftiert und gefoltert, um danach in das KZ Oranienburg überstellt zu werden. „Für viele ist das Geschichte und ganz weit weg“, sagt Maha. Das gelte für jüngere Menschen ihrer Generation, aber auch Ältere. Als sie damals angefangen habe, sich für die Stadtführungen zu interessieren, sei sie „historisch auch wenig bewandert“ gewesen. „Aber ich hatte das Thema schließlich auch noch gar nicht in der Schule gehabt.“

ولدت مها في دورتموند وعاشت في برلين. وقد أمضت المرحله الابتدائية في مدرسة دولية في مصر. وانتقلت أخيراً الي فورستنفالده مع عائلتها. دائما في حالة تنقٌل. تتمتع المدينة الواقعة على نهر الشبريه بالسحر التقليدي لبلدة صغيرة: مركز المدينة التاريخي مع ساحة السوق المزخرفه بالحصي والكاتدرائية، وفيلات على الطراز الفيلهيميني "عمارة فترة المؤسسين"، ومباني البلاتينباو   خارج المركز، وحدائق الكستناء. يستغرق قطار الاس-باهن من هنا إلى عاصمة الولاية أربعين دقيقة. في نهاية اليوم، يتدفق الناس خارج محطة القطار، وتعلن ملصقات الفعاليات عن بداية موسم الصيف في منطقة العطلات. "سوف تنمو مدينة فورستينفالده في السنوات القادمة،" تتوقع مها. "شركة سيارات تسلا ليست بعيدة من المدينة. ستلعب المشاريع الصغيرة دورًا أكبر هنا لاحقًا". وتقول منها أن هذا ليس فقط بالنسبة للتنمية الاقتصادية، ولكن أيضا الناحية الثقافية.
بالنسبة لها، يشمل ذلك إحياء ذكرى تاريخ الإبادة على يد الاشتراكيين الوطنيين (النازيين) حتى لا يتم تناسيه في الوقت الحاضر. سقطت المقبرة والمعبد اليهودي في فورستنفالده ضحية ليلة الكريستال (المذبحة المدبرة). في عام 1943، تم بناء أول معسكر فرعي لمعسكرات الاعتقال النازي ببوخنفالد في شارع ليندن رقم 31. وفي المركز الثقافي الحالي، في ساحة فورستينفالده بشارع جاردن رقم 41، تم سجن المعارضين السياسيين وتعذيبهم قبل نقلهم بعد ذلك إلى واحد من معسكرات الإعتقال النازي بأورانينبورغ. تقول مها: "بالنسبة للكثيرين، هذا هو تاريخ ومضى عليه وقت طويل جدًا". هذا ينطبق على شباب من جيلها، ولكن أيضًا على كبار السن

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Einer Bekannten ihrer Eltern kam die Idee der Schüler*innen-Guides, sie kurbelte das Projekt an. „Zuerst einmal musste ich mich selbst mit dem Thema beschäftigen“, erinnert sich Maha. Mittlerweile ist es zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden: „Ich habe viele Bücher dazu, belese mich auf Social Media und gehe zu Workshops über Antisemitismus“, erzählt sie. „Ich habe die Ideologie nach und nach verstanden.“ Damit sei ihr auch klar geworden: „Auch heute gibt es viele Vorurteile und antisemitische Haltungen.“ Das zeigte nicht zuletzt die Corona-Pandemie, die laut Verfassungsschutz deutlich offenbarte, dass Verschwörungserzählungen, Holocaust-Verharmlosung und Israelkritik keineswegs eine politisch-extreme Randerscheinung seien. „Der Bezug zur eigenen Lebensrealität“, sagt Maha, „wird aber häufig nicht hergestellt: Was hat das mit mir zu tun?“ Maha habe sich das anfangs ebenfalls gefragt, dann jedoch festgestellt: „Als Muslima mit syrischen Wurzeln stehe nicht ganz außen vor.“ Denn Aktualität, so erzählt sie, gewinne das Problem Antisemitismus immer wieder im schwelenden Nah-Ost-Konflikt, dessen Ausläufer sich bis in private Begegnungen und Gespräche in ihrem Umfeld ziehen. Das Schubladendenken habe sich oft tief eingebrannt. Antisemitische und antimuslimische Einstellungen stehen sich dann in verhärteten Fronten gegenüber. „Es ist schwer, das aufzulockern.“ Aussichtslos aber sei es keineswegs.

عندما بدأت اهتمامها بتقديم الجولات السيحيه لأول مرة، تقول انها "لم تكن على دراية جيدة بالتاريخ".وتضيف: "لكنني أيضاً لم أتناول هذا الموضوع في المدرسة أبداً". جاء أحد معارف والديها بفكرة تقديم جولات المدينة لتلاميذ وتلميذات المدرسة وهكذا بدأت المشروع. وتتذكر مها قائلةً: "في البداية، بدأت البحث والانشغال بالموضوع بنفسي". والأن أصبح جزءًا لا يتجزأ من حياتي: "لدي الكثير من الكتب حول هذا الموضوع. أقرأ الكثير على وسائل التواصل الاجتماعي وأذهب إلى ورش عمل حول معاداة السامية"، تقول مها. "لقد فهمت تدريجيا الأيديولوجية. وبهذا أصبح الأمر أيضًا واضح لها: “حتى اليوم هناك العديد من الأحكام المسبقة والاتجاهات المعادية للسامية”. وقد تجلى ذلك على الأقل وقت جائحة كورونا، التي كشفت بوضوح، وفقًا للاجهزه الامنيه، أن روايات نظريات المؤامرة، الاستخفاف بالهولوكوست وانتقاد إسرائيل ليسا بأي حال من الأحوال ظاهرة هامشية لتطرف سياسي.
تقول مها: "في كثير من الأحيان لا نقوم بربط ذلك بواقع حياتنا: ما علاقة ذلك بي؟" سألت مها نفسها في البداية هذا أيضًا، لكنها أدركت بعد ذلك: "كمسلمة من أصول سورية، أنا لست بعيدة تمامًا". لأن، كما تقول، مشكلة معاداة السامية أصبحت موضوعية بشكل متزايد في الصراع المحتدم في الشرق الأوسط، والذي تمتد عواقبه الي اللقاءات والمحادثات الشخصية في البيئة المحيطة بها". غالبًا ما يكون هذا التفكيرالنمطي متأصلًا بعمق. ومن ثم تواجه المواقف المعادية  للسامية والمعادية للمسلمين بعضها البعض على جبهات صلبة. "من الصعب التخفيف من الموقف." ولكن الأمر ليس ميئوساً منه بأي حال من الأحوال.

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„Ich bin mit vielen Perspektiven aufgewachsen“, erzählt Maha. „Wenn ein Thema nur einseitig beleuchtet wird, hakt sich das in den Köpfen fest.“ Auch deshalb wollte sie aktiv werden und Opferperspektiven während der NS-Diktatur sichtbar machen. Ihre erste Stadtführung gab sie ihrer eigenen Klasse. Das sei eine willkommene Bereicherung für den Geschichtsunterricht gewesen. „Es ist wichtig, die Leute mit einzubeziehen und nicht einfach vorzutragen“, teilt Maha ihre Erfahrungen. Über lobende Rückmeldungen freue sie sich genauso wie über Kritik: „Die ist eigentlich fast noch besser“, sagt sie lächelnd. Schließlich könne sie sich so verbessern. Sie arbeite gern mit offenen Fragen, die die Teilnehmer*innen zum Nachdenken anregen – und stellt mit Geschichten lokale Bezüge her. Stadtführungen machen das möglich: die Umgebung in einem neuen Licht sehen. Routine-Wege werden so zu Lehr-Pfaden. Es entstehen Brücken ins Jetzt.

تقول مها: "في كثير من الأحيان لا نقوم بربط ذلك بواقع حياتنا: ما علاقة ذلك بي؟" سألت مها نفسها في البداية هذا أيضًا، لكنها أدركت بعد ذلك: "كمسلمة من أصول سورية، أنا لست بعيدة تمامًا". لأن، كما تقول، مشكلة معاداة السامية أصبحت موضوعية بشكل متزايد في الصراع المحتدم في الشرق الأوسط، والذي تمتد عواقبه الي اللقاءات والمحادثات الشخصية في البيئة المحيطة بها". غالبًا ما يكون هذا التفكيرالنمطي متأصلًا بعمق. ومن ثم تواجه المواقف المعادية  للسامية والمعادية للمسلمين بعضها البعض على جبهات صلبة. "من الصعب التخفيف من الموقف." ولكن الأمر ليس ميئوساً منه بأي حال من الأحوال.
تقول مها: "لقد نشأت مع وجهات نظر متعددة". "إذا تم فحص موضوع ما من جانب واحد فقط، فإنه يعلق في أذهان الناس". وهذا هو سبب آخر وراء رغبتها في أن تصبح نشطة وتظهر وجهات نظر الضحايا أثناء فترة الدكتاتورية النازية. لقد أعطت مها جولتها الأولى في المدينة لفصلها الدراسي. و هذا كان إثراء مرحب به فى حصة مادة التاريخ. تقول مها وهي تشارك تجاربها: "من المهم إشراك الناس وليس مجرد إلقاء المحاضرات عليهم". إن تعليقات الثناء تسعدها تماما كالنقد: "إنها في الواقع أفضل تقريبًا"، كما تقول مبتسمة. ففي النهاية، يمكن لما أن تتحسن بهذه الطريقة.

Als „Mittelpunktmensch“ würde sich Maha nicht bezeichnen, als engagiert habe sie sich aber schon immer wahrgenommen. Theater, Chor, Sport – etwas bewegen, das liege ihr. Mit den Stadtführungen ist dieses Engagement politischer geworden: „Das hat mich als Mensch geprägt. Ich bin gewisser geworden, offener. Das hat Einfluss auf den Charakter.“ Junge Menschen in ihrem Alter haben ihrer Erfahrung nach wenig Kenntnisse über die NS-Zeit. Das beginne erst später, mit 18 bis 20 Jahren. Die Stolpersteine bieten Anknüpfungspunkte, weil sie unmittelbar mit Schicksalen in Verbindung bringen. Plötzlich wird klar, dass hinter den Fakten Menschen stehen. Bislang gibt es das Angebot der Stadtführungen nur für Schulen und wird sehr vereinzelt genutzt, aber Maha hofft, dass das Projekt an Fahrt aufnimmt. Eine Idee wäre, es über die Tourismuszentrale in Fürstenwalde anzubieten. Lugt da bereits ein Berufswunsch um die Ecke? Maha lacht. „Ich bin sehr sozial und kann gut improvisieren. Moderatorin würde gut zu mir passen“, denkt sie laut nach. Aber festlegen will sie sich da noch nicht. Die Möglichkeiten liegen offen vor ihr.

تحب مها في عملها الأسئلة المفتوحة التي تشجع المشاركين على التفكير - وتستخدم القصص للإشارة الي المحلات المعني بها. جولات المدينة تجعل هذا ممكنًا: رؤية المناطق المحيطة في ضوء جديد. هكذا تتحول الطرق الروتينية الي طرق تعليمية. ويتم ربطها حتي الوقت الحاضر. لم تكن مها تصف نفسها بأنها "شخصية محورية"، لكنها كانت ترى نفسها دائمًا منخرطة مجتمعياً. المسرح، الكورال، الرياضة –وإحداث فرق، هذه هي أشياء تهتمها. ومع جولات المدينة، أصبح هذا الانخراط أكثر سياسية: "لقد قام ببناء شخصيتي. لقد أصبحت أكثر يقينًا، وأكثر انفتاحًا. وهذا له تأثير على الشخصية". من خلال تجربتها، فإن الشباب في سنها ليس لديهم سوى القليل من المعرفة بفترة النازية. ولا يبدأ هذا إلا لاحقًا، بين عمر 18 و20 عامًا. تقدم حجارة العثرات نقاط اتصال لأنها مرتبطة بالمصائر بشكل مباشر. وفجأة يتبين أن هناك بشر وراء الحقائق. حتى الآن، الجولات الإرشادية في المدينة متاحة فقط للمدارس وتستخدم بشكل متقطع للغاية، ولكن مها تأمل أن يكتسب المشروع زخمًا. إحدى الأفكار هي تقديم الجولات من خلال المركز السياحي في مدينة فورستينفالده.
 هل هناك بالفعل حلم وظيفي كامن قاب قوسين أو أدنى؟ مها تضحك. "أنا اجتماعية للغاية وأستطيع الارتجال بشكل جيد". تفكر بصوت عالٍ: "أن أكون مذيعة سيناسبني جيدًا". لكنها لا تريد الالتزام بذلك بعد. فالاحتمالات لا تزال مفتوحة أمامها.

„Ich bin mit vielen Perspektiven aufgewachsen“, erzählt Maha. „Wenn ein Thema nur einseitig beleuchtet wird, hakt sich das in den Köpfen fest.“ Auch deshalb wollte sie aktiv werden und Opferperspektiven während der NS-Diktatur sichtbar machen. Ihre erste Stadtführung gab sie ihrer eigenen Klasse. Das sei eine willkommene Bereicherung für den Geschichtsunterricht gewesen. „Es ist wichtig, die Leute mit einzubeziehen und nicht einfach vorzutragen“, teilt Maha ihre Erfahrungen. Über lobende Rückmeldungen freue sie sich genauso wie über Kritik: „Die ist eigentlich fast noch besser“, sagt sie lächelnd. Schließlich könne sie sich so verbessern. Sie arbeite gern mit offenen Fragen, die die Teilnehmer*innen zum Nachdenken anregen – und stellt mit Geschichten lokale Bezüge her. Stadtführungen machen das möglich: die Umgebung in einem neuen Licht sehen. Routine-Wege werden so zu Lehr-Pfaden. Es entstehen Brücken ins Jetzt.

تقول مها: "لقد نشأت مع وجهات نظر متعددة". "إذا تم فحص موضوع ما من جانب واحد فقط، فإنه يعلق في أذهان الناس". وهذا هو سبب آخر وراء رغبتها في أن تصبح نشطة وتظهر وجهات نظر الضحايا أثناء فترة الدكتاتورية النازية. لقد أعطت مها جولتها الأولى في المدينة لفصلها الدراسي. و هذا كان إثراء مرحب به فى حصة مادة التاريخ. تقول مها وهي تشارك تجاربها: "من المهم إشراك الناس وليس مجرد إلقاء المحاضرات عليهم". إن تعليقات الثناء تسعدها تماما كالنقد: "إنها في الواقع أفضل تقريبًا"، كما تقول مبتسمة. ففي النهاية، يمكن لما أن تتحسن بهذه الطريقة.